Was dem Penis alles droht

Geschlechtskrankheiten werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch sehr engen Körperkontakt übertragen. Schützen kann man sich während des Geschlechtsverkehr mit Kondomen. eine ausreichende und regelmäßige Körperhygiene sollte schon aus Rücksicht auf das soziale Umfeld zu einer Selbstervständlichkeit gehören.
Wer zum Beispiel die Hygiene im Intimbereich vernachlässigt,  schafft damit einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze, die bei einem selber und dem Partner für unangenehme Überraschungen sorgen können.
Eine kleines Potpourri der Unannehmlichkeiten:

Filz- oder Schamlaus

Wie der Name schon sagt, findet sich die Schamlaus in der Schambehaarung des Menschen. Mit ihren Haltebeinchen setzt sie sich an der Körperbehaarung fest, um dort in aller Ruhe ihre Nissen abzulegen und das Opfer  mit Juckreiz und bläulichen Verfärbungen zu malträtieren. Sie stellt also für den Penis keine direkte Gefahr dar, außer das er  nicht zum Einsatz kommt, wenn der Geschlechtspartner einen genaueren Blick auf die Geschlechtsteile wirft.
Therapieren lässt sich die Schamlaus durch Rasur von Achseln, Schambehaarung und in extremen Fällen auch die Entfernung des Barthaares. Medikamentös lässt sich die Schamlaus am besten mit Arzneien vergraulen, deren Wirkung den von Insektiziden ähnlich ist.

Syphilis

Syphilis wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Das Bakterium Treponema pallidum sucht sich seinen Weg über kleinste Verletzungen am Penis oder den Schleimhäuten im oralen, vaginalen und analen Bereich. Sollten die Bakterien in die Haut des Penis eingedrungen sein, bildet sich nach ungefähr einem Monat ein kleines Geschwür. Dieses Geschwür wird auch als harter Schanker bezeichnet, da der äußere Bereich des Geschwürs als Verhärtung wahrzunehmen ist. Nebenbei sondert das Geschwür noch eine klare Flüssigkeit ab, die hochansteckend ist. Dieses erste Auftreten wird als „Lues I“ bezeichnet. Nach einiger Zeit heilen die Geschwüre ab. Hat man bis dahin das Problem ignoriert oder nicht wahrgenommen beginnt nach ca. zwei Monaten „Lues II“. Man leidet unter grippeähnlichen Symptomen und die Hautirritationen nehmen deutlich zu. Zu übersehen sind diese Irritationen dann eigentlich nicht mehr. Die eventuell austretende Flüssigkeit hat nichts von ihrer Ansteckungsgefahr verloren. Einige Jahre später tritt bei unbehandelten Symptomen „Lues III“ ein: Die Erreger haben sich im ganzen Körper ausgebreitet und bilden Knoten mit zum Teil lebensbedrohlichen Konsequenzen.

Gonorrhoe

Die mit am weitesten verbreitete Sexualkrankheit ist auch bekannt unter dem Begriff Tripper. Eine Ableitung vom englischen dripping; tropfen. Tripper wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Besonders gefährdet sind Menschen, die der Promiskuität fröhnen und so die Wahrscheinlichkeit  erheblich steigern, sich anzustecken. Ein Merkmal  beim Tripper ist der allmorgendliche eitrige „Bonjourtropfen“, der dem Penis entfleucht. Zu allem Überfluss gesellt sich noch ein Brennen beim Wasserlassen hinzu. Ganz besonders viel Pech hat man, wenn man unvorsichtigerweise die Bakterien durch mangelnde Hygiene auf die Augen überträgt, in dem man vorher seinen Penis berührt und dann an seine Augen kommt.
Nach der Diagnose, die über einen Abstrich erfolgt, wird die Gonorrhoe mit Antibiotika behandelt. Die Therapie erstreckt sich aber auch auf die oder den Sexualpartner, da es sonst zum Ping-Pong-Effekt kommt und eine vollständige Heilung so gut wie ausgeschlossen ist.

Nachtrag: Seit neuestem droht die Gefahr, dass der Tripper aufgrund von Resistenzen der verursachenden Erreger nicht mehr heilbar sein wird.  In verschiedenen Ländern wurden schon Resistenzen beobachtet. Damit kann der Tripper wieder zu einer gefürchteten Sexualkrankheit werden.

Herpes genitalis

Anders als bei dem klassischen Herpes ist bei dem Herpes genitalis ein Typ2 der Herpes-Simplex-Viren der Verursacher. Die Übertragung findet während des Geschlechtsverkehrs über die Schleimhäute statt.
Ca. 2 Wochen nach Infektion bekommt man am Penis kleine Bläschen mit Verkrustungen, die sich punktuell sammeln. Die in den Bläschen eingelagerte Flüssigkeit ist hochansteckend.
Die Erstinfektion wird meist nicht bemerkt. Erst wenn die Herpesviren reaktiviert werden,  kommt es zur Zweitinfektion, die sichtbare Symptome zum Beispiel am Penis zeigen. Der Virus verbleibt lebenslang im Körper und kann immer wieder in Unregelmäßigen Abständen und Zyklen auftreten. als Folge der Infektion kann sich beim Mann die Eichel des Penis entzünden. Im weiteren Verlauf kann  der restliche Penis befallen werden. Vorhaut und Harnröhre sind die weiteren Opfer des Virus.
Behandelt wird Herpes genitalis je nach Schweregrad. Entweder gar nicht bis zum natürlichen abklingen oder bis hin zu Antibiotika und Medikamenten, die die Virenvermehrung unterbinden. Eine gänzliche Ausrottung der Viren ist nicht möglich. Es kann also immer wieder zu Problemen am Penis kommen. Man leidet also latent immer an dem Herpes- Simplex- Virus.